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Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale..

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1Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Empty Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. So Mai 12, 2013 10:29 am

der Camper


Reiseberichterstatter

Gerhard schrieb mir, man solle sich immer wieder neue Ziele setzen ..mit dem Unterschied, sie sollten auch erreichbar sein.

Nun, diesen Rat beherzige ich meist, dennoch faellt es schwer, die Geduld aufzubringen und die richtigen "Momente" abzuwarten.

In meiner Basteltasche schlummert seit Jahren schon dieses schoene Modell, halt nur in zweidimensionaler Zustand.

Vor ein paar Tagen hab ich meinen "inneren Schweinehund auf Weltreise geschickt", damit er mich endlich in Ruhe laesst und ich diese Projekt in Angriff nehmen kann.


Ich habe noch nie einen dom gebaut-dies ist nun Premiere.

Auch entsteht er nicht in der vorgeschriebenen Groesse, das waere mir zu gross..muss an unsere beengten Platzverhaeltnisse denken..also sind die Bauboegen verkleinert, auf DinA4 Seiten.

Fuer den chor, dessen Entstehung hier nun am Anfang zu sehen ist, habe ich 5 Tage gebraucht.
Immer wieder mit "Unterbrechungen" an denen meine Haende sich verabschiedeten, oder der Tremor so heftig war, das ich eher den Tisch umgeschmissen haette, als das ich irgendetwas greifen koennte:

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Dscf8633


Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Dscf8711


Naheliegend waere es ja fuer mich, wenn ich den Dom zu Koeln bauen wuerde.
Aber, die Bauboegen sind fuer unser Butget unerschwinglich.

so wird es halt eine aehnliche gotische Kathedrale...die Notre Dame in Paris.


Eigendlich auch sehr treffend, denn "Meister Gerhard" hat, bevor er mit der Planung des Koelner Domes begann, sehr genaue Studien in Frankreich und Italien durchgefuehrt..um sich in die Materie dieser Archtektur einzuarbeiten..


Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Dscf8712

Beim Bau ist mir der Gedanke gekommen, nochmals den Inhalt von Viktor Hugos Roman aufzufrischen..um sich in seine tragische Figur und das Leben des Quasimo einzufuehlen und eine gewisse "Verbindung" und das Verstaendniss der geheimen und verschlungenen Gaenge und Wege dieser alten ehrwuerdigen Kathedrale aufzubauen.

Schon beim Bau des Chores zeigen sich die verschiedenen Ebenen der "Schiffe" und deren begehbare Wege..noch interessanter aber wird es beim Querschiff, das mit kleinen Balkonen versehen ist.

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der Camper


Reiseberichterstatter

Nun weiter im Takt.
Denn wenn ich einmal Lunte gerochen habe und mich "festgebissen", lasse ich nicht locker..egal wie schwierig es wird.

Nun, ihr duerft keine "Schoenheit " mehr von mir erwarten..ich baue so gut es noch geht, da wird sicherlich so manches krum und schief werden...

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Nachdem nun Chor und Querschiff vereinigt sind, bau ich das Dachteil des Langhauses weiter an..
Die mittlere Turmspitze werde ich wohl erst ganz zum Schluss aufsetzen.

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der Camper


Reiseberichterstatter

Da ich nachts offt wach bin und nicht in den Schlaf finde, allerdings dann auch die Haende ausgeruht..verband ich Angenehmes mit dem Nuetzlichen..und hab das Langschiff in seinen Grundzuegen fertig gestellt.

Dabei hab ich auch den ersten "Stuetzpfeiler" gesetzt, bemerke aber, das sich die Seitenwaende dadurch sehr stark unter Spannung setzen lassen.
Meine Befuerchtung ist, das sich dieser Teil dann spaeter ueberhaupt nicht mit den Tuermen vernuenftig verbinden laesst.
Also kommen die Stuetzen erst zum Schluss, wenn die Haupt-Teile zusammengeklebt sind an ihren Ort.

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der Camper


Reiseberichterstatter

Wie gesagt, als naechstes bereite ich erst die Tuerme vor, spaeter dann kommen die Strebewerke ans Laengsschiff..mal sehen, wie die dann passen.
Mit dem einen Strebewerk, was ich da versuchsweise angeklebt habe bin ich schon in Schwulitaeten gekommen, wegen der Passung.

Warscheinlich muss ich ein wenig tricksen und die streben etwas kuerzer machen...

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Von unten wird noch alles etwas versteift und gedoppelt, bevor ich die Kathedrale auf eine Grundpappe klebe.

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der Camper


Reiseberichterstatter

An der Kathedrale sitze ich (mit Unterbrechungen) nun schon fast 9 Tage.

Was die Prezision betrifft..da versuche ich das bestmoegliche herauszuholen..(will mich ja nicht blamieren..zumal Birgit die Kirche sogar gefaellt, obwohl sie keine spitzen Tuerme hat..)




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Nachdem die einzelnen Baugruppen nun zusammengefuegt sind, kuemmere ich mich erst mal um die Stutzpfeiler und Streben der Tuerme, so wie um das Eingangsportal.



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Auch hier sind noch zusaetzliche Versteifungspappen mit eingearbeit:

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Dscf8714



Danach kommen die Pfeiler an die Tuerme.

Auch faszinierend dabei zu erkunden, wo ueberall geheime Zugaenge eingebaut wurden und wie viele Balkone alleine die Tuerme haben...

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der Camper


Reiseberichterstatter

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Dscf8718

Nach dem die kleinen Eckpfeiler auch an den Tuermen angebracht sind und die Glaskuppeln ebenfalls(obwohl mir eine Kirche mit hohen Turmspitzen besser gefaellt muss man bei der Notre Dame halt mit dieser "abgespeckten" Version leben.)
, kann es damit losgen, die Strebepfeiler und Seitenstuetzen des Laegschiffes auszuschneiden und anzukleben.

dabei stellt sich heraus, das ich nicht nur die Ebene des Bodens, der Pfeiler "anpassen" muss, sondern auch die filigranen Seitenstuetzen kuerzen, damit sie spannungsfrei angeklebt werden konnen.

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Dscf8719

Das ich mittlerweile so weit gekommen bin liegt auch zum Teil daran, das mich die Schlaflosigkeit einholt.
So stehe ich manchmal (meistens) mitten in der Nacht, um 2 oder drei Uhr auf und bastel ein wenig-weil gerade die Haende ruhig sind.

oder ich sitze schon morgens hier um 6 Uhr am Kuechentisch und bin " bei der Arbeit" bevor der Pfleger oder die Pflegering vom Dienst fuer unsere Mutter zur morgendlichen Verrichtung erscheint.

Quintus Bizerius

Quintus Bizerius
Chief of Staff/ GRÖKLAZ
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Hochachtung, den Dom würde ich noch nicht mal angehen Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. 1727552634


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„Der Adler ist kein Stück Metall, der Adler ist Rom“
https://olliskartonmodelle.forumieren.com

Gerald

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Chief of Staff/ Mr. Micropaper/ Gießmeister
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Da schließe ich mich Olli an
Bravo Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. 198842

http://paradoxzinn.jimdo.com/

der Camper


Reiseberichterstatter

Dankeschoen, aber er ist leichter als so manche Minimodell von Olli.

Obwohl ich die Bauboegen verkleinert habe hat er dennoch die Groesse von Laenge 29 cm und Hoehe 15 cm.

(Wenn ich meine Finger kontrollieren kann ist das alles machbar..ausserdem hab ich einen Sturkopf und versuche das Gewollte auch zu erreichen...)

Mal sehen , wie lange es noch dauert bis zur Fertigstellung, denn die richtig kleinen Teile, beispielsweise die kleine Spitze ueber Queer und Langschiff hab ich mir fuer den Schluss aufgehoben.

Nun ist erst mal die andere Seite mit dem Strebewerk an der Reihe.

Hier noch ein kleiner Einblick in einen von Quasimodos Geheimgaengen.

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...und die kahle Stelle an der anderen Seite des Langschiffes:

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der Camper


Reiseberichterstatter


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Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Dscf8726

Wie man sieht hab ich in einem "ruhigen" Moment auch schon versucht die Kanten zu faerben.
Dazu habich mich fuer die Farbe Beige entschieden.

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Dscf8727




Obwohl ich die Bauboegen verkleinert habe hat er dennoch die Groesse von Laenge 29 cm und Hoehe 15 cm.

(Wenn ich meine Finger kontrollieren kann ist das alles machbar..ausserdem hab ich einen Sturkopf und versuche das Gewollte auch zu erreichen...)

Mal sehen , wie lange es noch dauert bis zur Fertigstellung, denn die richtig kleinen Teile, beispielsweise die kleine Spitze ueber Queer und Langschiff hab ich mir fuer den Schluss aufgehoben.







Nun aber noch den Blick auf die andere Seite gerichtet, da wartet auch noch jede Menge Arbeit....die ich aber mit Freude mache, denn die letzten Monate waren Basteltechnisch nicht sehr angenehm und produktiv...in den Kliniken hatte ich halt andere Prioritaeten zu setzen..



Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Dscf8728

rheintrutz

rheintrutz
Konstrukteur-Halbgott
Konstrukteur-Halbgott

Wow, was für ein Riesen Ding. Sowas würde ich schon auch mal bauen wollen, aber
wohin dann damit?
Klasse, ass Du so schön vorrankommst, bei der Kathedrale und Deiner Genesung.

http://www.kallboys.de

12Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Empty Re: Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Mo Mai 13, 2013 10:24 am

der Camper


Reiseberichterstatter

Danke Holger.
Ja, die Antibiothika werden langsam weniger..gestern habe ich das zweite davon zu Ende genommen.
vielleicht kann ich langsam auch wieder mal eine Nacht durchschlafen ohne diese Muskel und Sehnenkraempfe..

So riesig ist die Kirche auch nun nicht..schaut nur auf den Bildern so gross auss.

Das sind beispielsweise Hohenstaufen oder Neuschwansten drei mal grosser(zumindest als Modell)
(Das mit dem Platz..da hab ich auch immer mit Birgit zu kaempfen..aber, da die Notre Dame ihr gefaellt, wird sie den Platz dafuer aussuchen und ich bin sicher , SIE findet noch irgendwo eine Luecke!
Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. 727087941


Nach einer laengeren schmerz- und Krampflosen Abendphase hab ich es tatsaechlich geschafft, auch dieses Strebewerk gestern abend(und diese Nacht) zu vollenden:

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Boden_10

zum Schluss dann noch die Bodenplatte bestrichen, an den Portalen kleine Reststuecke einer Strassenpflastertextur aufgeklebt und den Rest mit grau und braunem Ziersand bestreut..danach konnte es dann trocknen.

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Boden10


Zum Schluss bleiben dann noch die Einzelteile des kleinen Tuermchens uebrig..und diverse Figuren fuer die Balustrade ueber dem Hauptportal:

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Spitze10


Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Spitze11


..womit nun Tag 10 und 11 auch abgehakt werden kann...

Michel cerfvoliste

Michel cerfvoliste
demi-dieu

Beau montage qui me rappelle quelque chose . . .

http://www.maquettes-papier.net/forumenpapier/topic10316.html

Bonne suite, Michel

der Camper


Reiseberichterstatter

:beifall: Michele, bis auf ein paar wenige Details sind beide Bausaetze identisch.

Die Streben von instand durable gefallen mir allerdings besser als die in diesem Baubogensatz vorhandenen..

allerdings muss man beruecksichtigen, meine Kathedrale misst nur 1/4 der Groesse, welche du gebau hast..da muss man schon mal Abstriche in der Optik in Kauf nehmen.

....


nun die letzten Fotos der fertigen Kathedrale ...



Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Fertig10

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Fertig11

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Fertig12

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Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Fertig14

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Fertig15

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Fertig16

Damit waere ich mit diesem Baubericht am Schluss angelangt, nachdem noch schnell die drei kleinen Statuen ueber dem Eingangsportal ans Balkongelaender geklebt worden sind.


rheintrutz

rheintrutz
Konstrukteur-Halbgott
Konstrukteur-Halbgott

Sehr schön geworden. Machst Du noch einen kleinen Glöckner?

http://www.kallboys.de

Gerald

Gerald
Chief of Staff/ Mr. Micropaper/ Gießmeister
Chief of Staff/ Mr. Micropaper/ Gießmeister

Klasse Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. 198842
Der Glöckner und Esmeralda wären natürlich der Hammer aber dafür ist der Maßstab wohl zu klein Rolling Eyes

http://paradoxzinn.jimdo.com/

der Camper


Reiseberichterstatter

Dankeschoen fuer das lob, aber ich denke , das es indiesem Massstab wirklich zu klein ist..man konnte ja einstueck Abfallpapier hinstellen und es "krum" biegen..dann haette man den "Buckligen".

der Camper


Reiseberichterstatter

aus Anlass der Fertigstellung des Papiermodells dieser Pariser Kathedrale hab ich mir einiges Wissenswertes ueber dieses grossartige Kirchengebaude zusammengetragen und werde auch teilweise Bildmaterial aus eigenem Familienfundus beisteuern.

Die Fotos stammen von einem Besuch Paris im Jahre 1989.


Aber zuerst einmal etwas ueber diesen Bau:


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Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Paris_10


(Dies ist natuerlich ein altes Postkartenmotiv, welcher Verlag es ist, weiss ich allerdings nicht mehr, denn ich war zu faul, das Bild aus dem Album zu nehmen und auf der Rueckseite nachzusehen...)



Die Kathedrale Notre-Dame de Paris , die auch uebersetzt Heisst:
"Unsere liebe Frau von Paris",
ist der offizielle Sitz des Erzbistums Paris.

Sie wurde in den Jahren von 1163 bis 1345 errichtet und ist somit eines der frühesten gotischen Kirchengebäude Frankreichs.
Ihre charakteristische Silhouette erhebt sich im Zentrum von Paris auf der Ostspitze der Seineinsel Île de la Cité im 4. Pariser Arrondissement.


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Der Bau der heutigen Kathedrale begann zu der Zeit des Übergangs von der Romanik zur Gotik und erstreckte sich über annähernd 200 Jahre.

Er ist dadurch gekennzeichnet, dass in weitgehend noch romanischem Stil mit dem Chor begonnen wurde, mit dem Fortschreiten des Baus nach Westen zunehmend technische Möglichkeiten und Stilmittel der Gotik eingesetzt wurden, nach achteinhalb Jahrzehnten das Bauwerk so gut wie fertig war und das nächste Jahrhundert mit gotischer Umgestaltung, Erweiterung und Ausstattung älterer Bauteile verging.


In den Jahren um 540/550 entstand unter der Herrschaft des fraenkischen Koenigs Childbert I. (koenig von 511 bis 558) bereits ein Vorgaengerbau, der als Cathédrale St. Etienne (Stefansdom) bekannt war.

Damit ist ihr Standort – nach denen des Panthéons und einer von Gregor von Tours erwähnten Begräbniskapelle bei der damaligen Nekropole Saint-Marcel – einer der ältesten unter den bekannten christlichen Gebetsstätten innerhalb der heutigen Pariser Stadtgrenzen.

Die beiden Türme sind 69 Meter hoch, der Dachreiter 96 Meter. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch.

Bis zu 10.000 Personen finden in der Kirche Platz.

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Vier Bauphasen 1163–1345

Der Bau des Chores und seiner zwei Umgänge wurde 1163 unter Bischof Maurice de Sully und Ludwig VII. begonnen. Nach Fertigstellung wurde der Chor 1182 geweiht.

In der zweiten Bauphase wurde bis 1190 das mittlere Drittel des Kirchenschiffs gesetzt, bestehend aus der Vierung mit Querschiff, den drei davor liegenden Jochen des Hauptschiffs und jeweils zwei Jochen der beiden nördlichen und der beiden südlichen Seitenschiffe. Das Schiff hatte zunächst keinen Abschluss nach Westen.

In der dritten Bauphase von 1190 bis 1225 wurden die unteren Geschosse der Westfassade und das vordere Drittel des Kirchenschiffs errichtet, bestehend aus dem vordersten Joch des Hauptschiffs mit den unteren Geschossen der Türme vor den Seitenschiffen und dem zweiten Joch des Hauptschiffs mit den ersten beiden Jochen aller vier Seitenschiffe. Die ersten 18 Jahre davon vergingen mit dem Setzen der Fundamente. Ab 1208 wurde das Erdgeschoss der Westfassade mit den drei großen Portalen hochgemauert und ausgeschmückt. Ab 1218 wurden die ersten beiden Joche des Kirchenschiffs hochgezogen, die zur Standsicherheit der Fassade gebraucht wurden. 1220 bis 1225 entstand dann das Rosengeschoss der Turmfront mit der westlichen Fensterrose. Damit war das Kirchenschiff in ganzer Länge gebaut.

Während der vierten Bauphase von 1225 bis 1250 wurden die Turmgeschosse errichtet. Aus dieser Zeit sind Änderungen des Bauplans und erste Umbauten dokumentiert. Ab etwa 1230 wurden die Schrägdächer der Seitenschiffe durch flache Terrassen ersetzt, was größere Fenster der Obergaden des Hauptschiffs ermöglichte. An die Seitenschiffe wurden zwischen den Strebepfeilern Kapellen angebaut. Nach der Fertigstellung des Südturms 1240 wurde noch im selben Jahr beschlossen, den Türmen keine Spitzen aufzusetzen. Mit dem Abschluss des Nordturms 1250 war die Kathedrale faktisch fertiggestellt und funktionstüchtig.








Modernisierungen und Erweiterungen bis Mitte des 14. Jahrhunderts


Inzwischen nahm man Anstoß daran, dass früh gebaute Teile wie die Fassaden des Querschiffs noch in romanischem Stil errichtet worden waren und zu der modernen gotischen Westfassade kontrastierten. Darum wurde das Querschiff teilweise wieder abgebrochen und durch Jean de Chelles ab 1250 nach Norden und anschließend nach Süden verlängert. Er schuf noch die neue, gotische Nordfassade des Querhauses.

Dessen neue Südfassade schuf sein Nachfolger, der auch an der Errichtung der Sainte-Chapelle beteiligte Pierre de Montreuil. Dann begann er, die romanischen Strebepfeiler des Chors durch gotische zu ersetzen.

Der nächste Baumeister, Pierre de Chelles, errichtete den Lettner und begann 1296, den doppelten Chorumgang mit einem Kranz von Kapellen zu versehen.

Jean Ravy war Baumeister von 1318 bis 1344. Er vollendete die letzten Seitenkapellen des Chorumgangs und baute die elegantesten Strebepfeiler des Chores. Im Innenraum begann er mit der Gestaltung der Chorschranken.

Sein Neffe Jean le Bouteiller leitete die Arbeiten von 1344 bis 1363.

Dessen Nachfolger Raymond du Temple brachte die Bauarbeiten zum Abschluss. Er vollendete vor allem die Chorschranken.


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Spätere Geschichte des Bauwerks:

Im Zeitalter der Aufklärung wurden im Jahr 1728 die Buntglasfenster durch weiße Glasfenster ersetzt und die Wände weiß übertüncht. In den folgenden Jahrzehnten wurde ein Großteil der Figuren an den Türmen entfernt.

1793 stürmten die Verfechter der Revolution das Gotteshaus und zerstörten die Inneneinrichtung, deren metallene Gegenstände im Hôtel des Monnaies eingeschmolzen wurden. Im Gegensatz zu zahlreichen französischen Klöstern wurde die Kirche nicht abgerissen, aber entweiht und zum Tempel des höchsten Wesens, der Vernunft, erklärt. Später diente sie als Weindepot.

Nach der Unterzeichnung des Konkordates von 1801 gestattete Napoléon I. im Jahr 1802 die erneute liturgische Nutzung der Kathedrale, bevor er sich zwei Jahre später hier zum Kaiser krönte. Am 27. Februar 1805 wurde die Kirche durch Papst Pius VII. zur ersten französischen Basilica minor erhoben. Doch auch dies konnte den durch die Revolution begonnenen Verfall nicht aufhalten. Zudem verwüsteten während der Julirevolution von 1830 Aufständische den an die Kirche angrenzenden erzbischöflichen Palast und die Schatzkammer.


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Restaurierungen


Erst Victor Hugos 1831 erschienener Roman Der Glöckner von Notre-Dame rückte die Schönheit des Gebäudes wieder ins Blickfeld und trug zu der 1844 getroffenen Entscheidung für eine umfassende Restaurierungskampagne unter der Leitung von Eugène Viollet-le-Duc bei, die erst zwanzig Jahre später (1864) zum Abschluss kam.

Unter anderem wurden die beschädigten oder fehlenden Skulpturen ersetzt und ein neuer Dachreiter errichtet, der nun 90 m in die Höhe ragt.

Im Jahr 1858 wurden im Zuge der Restaurierung der erzbischöflichen Grabkammer weitere Gräber freigelegt.

Vor einigen Jahren wurden Westfassade und Türme erneut restauriert, so dass sie heute wieder hell erstrahlen.


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Die Fassade:


Die Errichtung der Westfassade begann 45 Jahre nach der Weihe des Chores und in völlig anderem Stil als die Fassaden des Querschiffes, das infolgedessen weitere 40 Jahre später grundlegend modernisiert wurde. Vollendet wurde sie um 1250, also ungefähr zu der Zeit, als die Gotik in Deutschland einsetzte.

Die Vollendung der Fassade der Basilika von Saint-Denis 1137 liegt zu diesem Zeitpunkt bereits 60 Jahre zurück und die der Kathedrale von Laon 1190 immerhin schon zehn Jahre.

Aber Paris greift diese Strömungen nicht auf, sondern bietet wieder das traditionelle kastenförmige Aussehen mit den betonten waagerechten Elementen, allerdings in einem sehr ausgewogenen und genau berechneten Verhältnis.

Die Proportionen der Fassade beruhen auf mehreren Ineinanderverschränkungen von Quadraten.
Mit diesen Quadraten wird ein Rechteck ungefähr im Seitenverhältnis 2:3 aufgebaut. Hier wurde das Ideal des heiligen Augustinus verwirklicht: eine Architektur, deren Proportionen auf musikalischen Konsonanzen beruhten, die ihrerseits die harmonische Ordnung des Universums widerspiegeln.





Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Paris_11









Das Mittelportal ist im Vergleich zu den Seitenportalen nur geringfügig hervorgehoben.

In dieser Hinsicht ist Notre-Dame rückschrittlich und erinnert fast an die normannische Fassade der Klosterkirche Saint-Étienne in Caen von 1060, also 140 Jahre zuvor.

Andererseits wurde in Paris eine entscheidende Neuerung der Fassadengestaltung eingeführt, nämlich die Königsgalerie über der Portalzone als Sinnbild der Vereinigung von Kirche und Monarchie.

Die 28 Figuren stellen die Könige von Juda dar.

Schon im 13. Jahrhundert hielt das Volk diese für die Könige Frankreichs.

Diese Reihung von überlebensgroßen Königsstatuen wurde in einigen der bedeutendsten Kathedralen nach Paris übernommen, so in Reims und Amiens.

Die Königsfiguren der Pariser Kathedrale sind jedoch allesamt neuzeitliche Interpretationen.

Ihre Originale – die ja für das Volk gemeinhin den Herrschaftsanspruch der französischen Könige darstellten – wurden wie viele Kunstwerke in Notre-Dame während der Französischen Revolution zerstört.

Zwei der Königsfiguren weisen die Gesichtszüge von Eugène Viollet-le-Duc und Jean-Baptiste Lassus auf, welche die Kathedrale im 19. Jahrhundert restauriert haben.




Notre-Dame verfügt über bedeutende Figurenportale sowohl an der Westfassade als auch an den Querhäusern.

Die drei Portale der Westfassade sind im 19. Jahrhundert stark restauriert worden und bestehen nur noch zum geringen Teil aus originaler Substanz.

Als man im Zuge der Französischen Revolution Notre Dame in einen Tempel der Vernunft umweihte wurden die meisten Darstellungen zerstört oder schwer beschädigt.

Da das ursprüngliche Programm und Aussehen jedoch bekannt waren, haben sich die Restauratoren weitgehend an den mittelalterlichen Zustand gehalten.

Das südliche der drei Westportale, das Portail de la Vierge, ist das älteste.
Es entstand etwa um 1200 und ist der Jungfrau Maria geweiht.
Im Tympanon, dem Giebelfeld über dem Portal, ist die sogenannte Marienkrönung dargestellt.
Der Türsturz darunter zeigt die von Christus erweckte Maria welche, in Anwesenheit der 12 Apostel, von zwei Engeln aus ihrem Sarg gehoben wird.
Der unterste Teil ist mit Prophetendarstellungen verziert.

Das zentrale Westportal, das Portal des Jüngsten Gerichts, ist etwas später als das Portal de la Vierge entstanden.

Portalgestaltungen zum Jüngsten Gericht waren in der mittelalterlichen Gotik weit verbreitet und sind auch bei anderen bedeutenden Kathedralen zu finden.
Zuoberst im Tympanon ist Christus als Weltenrichter dargestellt.

Direkt unter Christus ist ein Engel mit einer Waagschale zu sehen, der die Seelen der Verstorbenen aufwiegt.

Unmittelbar neben ihm steht ein Teufel, der mit dem Engel darum streitet welche Toten in die Hölle (rechts vom Teufel) und welche in den Himmel (links vom Engel) eintreten.


Das Portail de Saint Anne ist das jüngste der drei Westportale (etwa um 1230) besitzt jedoch die ältesten Elemente, da der Architekt ein Tympanon sowie einen Türsturz des 12. Jahrhunderts verwendete. Wie das Portail de la Vierge steht es im Zeichen der Jungfrau Maria.
Diese thront in der Mitte des Tympanons und hält das segnende Jesuskind auf ihrem Schoß.


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Das Strebewerk – eine Pariser Erfindung?


Eine für die Geschichte der gotischen Architektur ganz entscheidende Erfindung hat man lange den Baumeistern von Notre-Dame, Pierre de Montreuil und Jean de Chelles, zugeschrieben: das Strebewerk von 1180/1200.


Es ist bis jetzt nicht gesichert, an welchem Bauwerk das offene Strebewerk zum ersten Mal angewendet worden ist.

Nachträgliche Vergrößerungen der Fensterzonen, Bauschäden oder Restaurierungen haben den ursprünglichen Zustand vieler früherer Strebewerke verunklärt.

Hier in Paris waren anfangs die Streben noch unter den Emporendächern eingebaut.



Zwischen 1160 und 1180 entstanden die ersten über den Seitenschiffdächern hinaufsteigende Strebebögen und das möglicherweise nicht hier bei der Notre-Dame, sondern einige hundert Meter weiter bei St. Germain-des-Prés.[1]
Das Strebesystem hier der Notre-Dame ist demnach später vergrößert und erhöht worden.

Genaue Daten liegen hier allerdings wie gesagt nicht vor.


Möglicherweise sind die Pariser Strebebögen erst nach denen von Bourges und Chartres – nach 1200 – entstanden, denn Notre-Dame de Paris hatte anfangs keine Gewölbe, sondern eine Holzdecke, weshalb es die Probleme mit dem Seitenschub kaum gab.

Der erste Architekt der Pariser Kathedrale wusste noch nicht, wie er ein so hohes Gewölbe abstützen konnte und ließ das Problem für spätere Generationen offen.

Erst der zweite Architekt konnte auf den Erfahrungen an anderer Stelle aufbauen, zog das Gewölbe ein und stützte es außen mit dem offenen Strebewerk ab.
Wegen des vergleichsweise früheren Baubeginns der gesamten Kathedrale 1163 hat man lange geglaubt, das Strebewerk sei überhaupt hier erfunden worden.

Bis dahin hatte man in der Architektur noch versucht, den Gewölbeschub über dicke Mauern oder über Kapellen, Seitenschiffe und Emporen abzuleiten.

Es gab zwar einige Vorformen des gotischen Strebewerkes, z. B. an der Hagia Sophia in Konstantinopel im 6. Jahrhundert[2] oder bei Umgangschören ab etwa 1160 in der Normandie und Île-de-France.[3]
Aber hier in Paris entstand jetzt um 1160/80 eine ganz neue Idee, nämlich für den Gewölbeschub neben der eigentlichen Kirche eine gesonderte Konstruktion zu errichten, und nur diese wird gotisches Strebewerk genannt.


Mit der Erfindung des Strebewerkes als äußerer Abstützung des Gewölbeschubes ist eine ganz neue Dimension in den gotischen Kathedralbau gekommen.

Jetzt erst war es möglich, mit der Kombination von Kreuzrippengewölbe, Spitzbogen und Strebewerk die lastenden Kräfte der Kirche, also vor allem das Gewicht des Gewölbes und den Seitenschub zu lenken, zu konzentrieren und nach außen zu verlagern.
Das äußere Stützsystem war von innen kaum zu ahnen. Jetzt konnte man das gotische Prinzip der Wandauflösung, die Verwandlung der Mauer in eine lichtdurchschienene, entkörperlichte Glasschicht erst richtig durchführen, da die Mauer von einem Großteil ihrer stützenden Funktion entlastet wurde.
Im Innern der Kathedrale herrschte jetzt jene vielzitierte „aufwärtsstrebende Körperlosigkeit“.[4]

Damit konnte man jetzt auch in ganz andere Höhen hinein bauen, weil das Problem des Gewölbeschubes von der Konstruktion des Innenraumes weitgehend unabhängig wurde.
Paris erreichte auch mit einer Gewölbehöhe im Mittelschiff von 32,5 Meter eine bis dahin für unmöglich gehaltene Höhe.

Sens, Noyon und Laon bewegten sich zwischen 22 und 24 Metern.
Notre-Dame war also zehn Meter höher.

Die Gewölbehöhe in den gotischen Kathedralen Frankreichs wird sich noch bis zum absoluten Höchstwert von 48 Metern in Beauvais steigern.


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Grotesken


Auf ein Motiv am oberen Rand dieser Fassade soll besonders eingegangen werden, auf die berühmten Grotesken der „Galerie des Chimères“, die von der oberen Balustrade auf die Stadt hinabblicken (siehe auch Drolerie).

Victor Hugo (1802–1885) schrieb 1831 einen historischen Roman Notre-Dame de Paris, dessen Kernhandlung unter dem deutschen Titel Der Glöckner von Notre-Dame und den diversen entsprechenden Filmen bekannt geworden ist.


Der unglückliche, verkrüppelte Held Quasimodo hat das Treiben auf der Straße von oben aus beobachtet.

Die originalen Wasserspeier wurden im 18. Jahrhundert entfernt, als einige durch die Witterungseinflüsse zu zerbröckeln begannen und 60 Meter tief auf das Pflaster stürzten.

Die Figuren sind heute Kopien, bzw. Neuschöpfungen aus dem 19. Jahrhundert und durch den Roman von Victor Hugo beeinflusst.

Man merkt das aus der Nähe deutlich an dem Betoncharakter des Materials.

Solche grotesken Phantasiefiguren an den Außenseiten der Kirchen hatten seit alters her apotropäische Bedeutung, sie sollten also bösen Zauber abwehren.

Die Monstren aller Art sind eine Besonderheit der romanischen Kunst.

Im 13. Jahrhundert geht ihre Darstellung an bevorzugten Plätzen wie den Portalen merklich zurück, vermutlich durch den starken Einfluss der Zisterziensermönche.

So wurden die seltsamen Fabelwesen in gotischer Zeit nur noch an den Regenwasserspeiern angebracht.









Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Paris_14






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Innenraum:



Notre-Dame ist die letzte große frühgotische Kathedrale Frankreichs und zugleich die letzte und größte Emporenkirche.

Der fünfschiffige Innenraum misst in der Länge knapp 130 Meter und bietet Platz für etwa 9000 Menschen.
Das Mittelschiff erreicht 32,5 Meter Höhe. Der Blick nach Osten in den Chor zeigt aber nicht das Originalbild des 12. Jahrhunderts, denn als der Original-Chor 1182 vollendet wurde, gab es noch kein Maßwerk.
Auch der Innenraum hat zwischen erster und endgültiger Fertigstellung durchgreifende Änderungen erfahren.
Er hatte anfangs nicht einmal ein Gewölbe.

Das Hauptschiff hatte ursprünglich einen viergeschossigen Wandaufriss mit Triforium wie bei den Kathedralen von Noyon und Laon.

Da der Innenraum mit erst in großer Höhe beginnenden Lichtgaden aber zu dunkel war, änderte man dies ab 1220 zu einem dreigeschossigen Wandaufbau mit einem Maßwerkgeschoss im Obergaden nach dem Vorbild von Reims.

An einer Stelle – rund um die Vierung herum – machte Viollet-le-Duc im 19. Jahrhundert diese Veränderung wieder rückgängig, um wenigstens hier den ursprünglichen Zustand zu dokumentieren. Was an der heutigen Gebäudegestalt wie ein Stilbruch erscheint, erklärt sich also aus den zu jener Zeit einsetzenden denkmalpflegerischen Absichten, die es in den Jahrhunderten zuvor nicht gab.

In Beibehaltung romanischer Formen haben die das Hauptschiff begrenzenden Säulen einen runden Querschnitt und enden unter den Bögen der Seitenschiffe in Kapitellen.
In gotischer Formensprache führen jedoch darauf aufsitzenden Diensten bis in die Gewölbe des Hauptschiffs.

Mittelschiff und Querschiff sind mit 32 Metern wesentlich höher als die Seitenschiffe, und mit über 12 Metern etwa doppelt so breit.

Um einerseits jedem Joch einen annähernd quadratisches Seitenverhältnis zu geben, andererseits alle Dienste bis zum Scheitelpunkt zu führen, entspricht in Längsrichtung jeweils ein Hauptschiffsjoch zwei Seitenschiffsjochen, stützt sich auf sechs Säulen und hat sechs Felder.

Ebenso sind die inneren, die Seitenschiffe von den Chorumgängen trennenden Joche der Querschiffe gestaltet und die vorderen beiden Hauptschiffsjoche des Chors.
Das letzte Hauptschiffsjoch des Chores mit der polygonalen Apsis hat acht Felder.
Das Gewölbe der Vierung hat natürlich nur vier Felder, ebenso die äußeren Joche der Querschiffe, die stark vom quadratischen Grundriss abweichen und erst in der Erweiterungsphase gebaut wurden.

In den Säulenreihen, die innere und äußere Seitenschiffe voneinander trennen, ist jede zweite Säule stärker gotisch gestaltet, hier ist fast der gesamt Schaft von Diensten umstanden.




Das Querhaus

Der Grundriss zeigt die ungewöhnliche Form des Chores von Notre-Dame. Chorumgang und Kapellenkranz setzen eigentlich die Seitenschiffe des Langhauses lediglich fort und umkreisen den Chor mit mathematischer Genauigkeit.

1330 kamen die Chor-Kapellen hinzu, so dass die Kathedrale wie siebenschiffig wirkte und das in der Mitte liegende Querhaus kaum noch hervortrat.

Um das Querhaus über die Flucht der Kapellenwände hinausragen zu lassen, war bereits 1267 die alte Querhaus-Fassade abgebrochen und dieser Bauteil an beiden Seiten um ein Joch verlängert und mit einer neuen Fassade versehen worden, die jetzt so kunstvoll und aufwändig gestaltet war, dass sie nicht mehr drohte, in dem übrigen Bau unterzugehen.



Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Paris_15




Diese neuen, riesigen Fenster sind feinstes Maßwerk.

Sie gehören zum Besten und Schönsten, was es auf diesem Gebiet gibt.

Die Stilstufe dieser Maßwerkfenster wird in der Kunstgeschichte als „rayonnant“ bezeichnet, also strahlenförmig. Von 1270 bis 1380 herrschte dieser Maßwerk-Stil in Frankreich vor (Hochgotik). Diese Querhaus-Fassade von Notre-Dame in Paris ist zugleich eine der ersten und bedeutendsten dieser Stilstufe.

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Paris_16


Überlegungen

Den Bau von Kirchen mit dem Altarraum bzw. Chor zu beginnen und diesen zu weihen, also seiner Funktion zu übergeben, lange bevor die übrigen Teile fertiggestellt waren, das war das übliche Vorgehen zu einer Zeit, als Gottesdienst vorrangig als Dienst der Priester an Gott aufgefasst wurde.

Mehr als eine Kirche aus dem Mittelalter besteht bis heute nur aus dem, was einst der Chor sein sollte.
Dass aber mit der Modernisierung älterer Teile begonnen wurde, kaum dass der ursprüngliche Plan einigermaßen vollständig ausgeführt war, ist wohl selten so deutlich wie bei der Kathedrale Nôtre Dame von Paris.

Der gotische Baustil entwickelte sich im Umfeld des französischen Königshofes.
Daraus ist jedoch keine Verwunderung abzuleiten, dass nicht die Kathedrale der Hauptstadt die erste große gotische Kirche war, sondern die Abteikirche Saint-Denis.

Paris war noch nicht die überragende Metropole des Landes.

Die Abteikirche hatte als Grablege der Könige eine Spitzenstellung unter den Gotteshäusern des Königreiches.

Frankreich wurde noch nicht absolutistisch regiert wie unter Ludwig XIV.. Bauherren der großen Kirchen waren abgesehen von königlichen Stiftern hohe Amtsträger der Kirche.

Von deren Ambitionen hing nicht unwesentlich ab, wann und wo architektonische Neuerungen eingeführt wurden.

Zu diesen mächtigen Kirchenmännern gehörten Suger von Saint-Denis, Abt 1122–1151, und Maurice de Sully, Bischof von Paris 1160–1196.

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Altaere und Orgeln:




Altäre

Von dem mehrmals – zuletzt von Viollet-le-Duc – erneuerten ehemaligen Hochaltar im Chor ist einzig die Mensa erhalten, über der sich eine marmorne Pietà von Nicolas Coustou erhebt.

Sie ist von zwei Marmorskulpturen flankiert: links Ludwig XIV. von Coysevox, rechts Ludwig XIII. von Guillaume Coustou, beide in kniender Haltung.

Den heutigen Hauptaltar aus Bronze, der im Bereich der Vierung steht, gestaltete Jean Touret (1916–2004) im Jahr 1989[5] im Auftrag des Erzbischofes von Paris, Kardinal Jean-Marie Lustiger. An der Stirnseite sind die vier Evangelisten des Neuen Testaments (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) zu sehen, an den beiden kurzen Seiten die vier großen Propheten des Alten Testaments (Ezechiel, Jeremia, Jesaja und Daniel).



Kirchenschatz

In einem Anbau kann ein Teil des Kirchenschatzes besichtigt werden. Neben historischen Kelchen und Gewändern finden sich hier alte Kruzifixe in prächtigen Schränken.
Bedeutend sind die beiden in der napoleonischen Zeit entworfenen Behältnisse für die Dornenkrone und einen Kreuznagel.
Diese Reliquien waren ursprünglich in der eigens errichteten Sainte-Chapelle untergebracht und finden sich heute unter Verschluss in der Kathedrale.





Orgeln und Organisten

Die Geschichte der (Orgel)Musik in Notre Dame reicht wohl in das ausgehende 11. bzw. beginnende 12. Jahrhundert zurück. Früheste konkrete Nachweise für die Existenz einer Orgel datieren auf das Jahr 1357. Es handelte sich dabei um ein Blockwerk, welches als Schwalbennest-Orgel im Hauptschiff hing, und mutmaßlich Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut worden war.



Hauptorgel



Die heutige Hauptorgel geht in Teilen zurück auf eine Blockwerk-Orgel, die in den Jahren 1400 bis 1403 von dem Orgelbauer Friedrich Schambantz auf der Westempore erbaut worden war.
Diese Blockwerk-Orgel blieb über 330 Jahre hinweg in ihrer Substanz nahezu unverändert erhalten, wurde aber im Laufe der Zeit durch etliche Zubauten erweitert.
Ab Beginn des 17. Jahrhunderts kamen sukzessive drei Manualwerke hinzu.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts hatte das Instrument – neben dem gotischen Blockwerk – 37 Register auf insgesamt vier Manualen und Pedal.


1731 wurde diese Orgel, mit Ausnahme des Gehäuses des Rückpositivs, abgetragen und der bis heute erhaltene Orgelprospekt errichtet.
1731–1733 baute der Orgelbauer Francois Thierry in das neue Gehäuse ein neues Orgelwerk.
Es handelte sich dabei um ein klassisch-französisches Werk mit 45 Registern auf 5 Manualen und Pedal.
In dem neuen Instrument wurde Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel wiederverwendet.
1784 wurde das Instrument von dem Orgelbauer François-Henri Clicquot überarbeitet, wobei u.a. das Rückpositiv in einem neuen Gehäuse aufgestellt wurde.
In der Zeit von 1833 bis 1838 wurde die bis dahin weithin original erhaltene Orgel durch den Orgelbauer Louis-Paul Dallery umgebaut.
Neben Veränderungen der Disposition wurde das Instrument auf vier Manualwerke reduziert und mit einem Schwellwerk ausgestattet.

Zur Zeit von Eugène Viollet-le-Duc erhielt Aristide Cavaillé-Coll 1862 den Auftrag zum Umbau und zur Erweiterung des Instruments, die in den Jahren 1863–1867 durchgeführt wurden.

Das neue Orgelwerk, das 1868 eingeweiht wurde, hatte nun 86 Register auf 5 Manualen und Pedal, und war insbesondere mit einer großen Zungenbatterie ausgestattet.
Es entsprach nun dem zeitgenössischen romantischen orgelsymphonischen Ideal.




In den 1902 bis 1904 wurden im Recit von Cavaillé-Colls Nachfolger Charles Mutin einige neue Stimmen eingefügt.

Im Zuge einer umfassenden Instandsetzung ab 1959 wurde die Orgel von den Orgelbauern Jean Hermann und Robert Boisseau bis 1972 stilistisch umgestaltet.
Die bis dato rein mechanischen Trakturen wurden elektrifiziert, in den Jahren darauf wurde eine weitere Zungenbatterie eingebaut und wurden einige Grundstimmen verändert.

Ergebnis war eine Universalorgel mit 107 Registern auf fünf Manualen, Pedal.




Ab 1990 wurde die Orgel durch die Orgelbaufirmen Boisseau, Giroud und Emeriau umfassend restauriert. Hierbei wurde bewusst auf eine historisierende Rekonstruktion des ursprünglichen Cavaillé-Coll-Instruments verzichtet.
Stattdessen war man bemüht, den gewachsenen Zustand zu konservieren und durch eine behutsame Intonation ein harmonisches Klangbild zu schaffen.
Auf diesem nach wie vor symphonischen Instrument können romantische Werke des 19. und 20. Jahrhunderts außerordentlich überzeugend interpretiert werden.
Das Werk erhielt einen neuen Spieltisch, für den Teile des vormaligen wiederverwendet wurden.
Die Orgel wurde mit einem Computer ausgestattet, der weit über eine reine Setzeranlage hinausgeht.
Eine Besonderheit stellt die Sprachsteuerung für blinde Organisten und die Computersteuerung dar, mit deren Hilfe live eingespielte Konzerte mittels einer MIDI-Schnittstelle bearbeitet und erneut abgespielt werden können, und auch partiturmäßig ausgebracht werden können.[6][7]

Die Hauptorgel von Notre-Dame hat heute 121 Register, davon 110 klingende Register und 11 Transmissionen (Chamaden und Cornet), verteilt auf fünf Manuale und Pedal.[8][9]


Chororgel

In der Nähe des Querschiffes befindet sich die Chororgel. Die erste Chororgel wurde 1839 von dem Orgelbauer Daublaine-Callinet (Rouffach, Elsaß) mit 10 Registern erbaut.
Es erwies sich als zu klein, und wurde 1842 nach Tarn verkauft, wo es bis heute in Gebrauch ist.
1841 wurde von dem Orgelbauer Daublaine-Callinet ein zweites Chorinstrument errichtet, das 1857 im Zuge einer Restaurierung der Kathedrale entfernt wurde.
1863 wurde von dem Orgelbauer Merklin ein romantisches Instrument in einem gotischen Orgelgehäuse errichtet.
Es hatte 17 Register auf zwei Manualen und Pedal.
1890 wurde die Merklin-Orgel mit elektro-pneumatischen Trakturen ausgestattet.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert wurde das Instrument mehrfach restauriert und verändert; 1928 etwa erhielt es eine elektrischen Windanlage, später elektrische Trakturen.

Das heutige Orgelwerk hat Register auf 2 Manualen und Pedal.
Es wurde 1969 von dem Orgelbauer Robert Boisseau in dem vorhandenen Orgelgehäuse von 1863 erbaut.
Das Instrument hat mechanische Spieltrakturen und elektrische Registertrakturen.[10] Ihr Titularorganist ist seit 1988 Yves Castagnet, der seit 2004 von Johann Vexo unterstützt wird.
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Organisten

Aufgrund der intensiven Aktivitäten gab bzw. gibt es gegenwärtig nicht einen, sondern drei Titularorganisten. Die Instrumente der Notre-Dame bespielten beziehungsweise bespielen einige der besten Organisten der Welt. Die ordentlichen Organisten der Kathedrale waren bis 1985:[11]
Name Amtszeit
Jean de Bruges 1334
Renaud de Reims 1392–1415
Henri de Saxe 1415–1436
Jacques Le Mol 1436–1440
Arnoul Gréban 1440–1453
Jehan Campana 1558–1559
Jehan Perrenet 1463–1475
Jehan Hannyn 1475–1504
Jehan Peu 1504–1515
Jehan Regnault 1515–1527
Pierre Mouton 1527–1529
Jehan Regnault 1529–1537
Loys Regnault 1537–1568
Henry Berenger 1568–1570
Jean D'Oisy 1570–1579

Name Amtszeit
Jean Sogard 1579–1580
Pierre Chabanceau de La Barre 1580–1600
Claude Chabanceau de La Barre 1598–1600
Guillaume Maingot 1600–1610
Charles Thibault 1610–1616
Jacques Petitjean 1616–1618
Charles Raquet 1618–1659
Jean Racquet 1659–1689
Médéric Corneille 1689–1730
Guillaume-Antoine Calvière 1730–1755
Armand-Louis Couperin 1755–1789
René Drouard du Bousset 1755–1760
Louis-Claude Daquin 1755–1772
Charles-Alexandre Jollage 1755–1761
Claude Balbastre 1760–1793

Name Amtszeit
Pierre-Claude Foucquet 1761–1772
Nicolas Séjan 1772–1793
Claude-Étienne Luce 1772–1783
Jean-Jacques Beauvarlet Charpentier 1783–1793
Pierre-Louis Couperin 1789
Gervais-François Couperin 1789–1793
Antoine Desprez 1802–1806
François Lacodre dit Blin 1806–1834
Joseph Pollet 1834–1840
Félix Danjou 1840–1847
Eugène Sergent 1847–1900
Louis Vierne 1900–1937
Léonce de Saint-Martin 1937–1954
Pierre Cochereau 1954–1984
Yves Devernay 1985–1990

Derzeitige Titularorganisten sind seit 1985:

Jean-Pierre Leguay
Philippe Lefebvre
Olivier Latry
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Glocken
Der Emmanuel ist die größte der zehn Glocken der Kathedrale.

Die Geschichte der Glocken von Notre Dame reicht zurück in das 12. Jahrhundert. Unmittelbar vor Beginn der Französischen Revolution (Stand 1769) hatte die Kathedrale insgesamt 20 Glocken: 8 Glocken im Nordturm, 2 große Glocken (Bourdons) im Südturm, 7 Glocken im Dachreiter, und 3 weitere Glocken am Querschiff, die als Uhrenglocken dienten. 1791 und 1792 fiel ein Großteil der Glocken der beiden Türme der Revolution zum Opfer, insbesondere der zweite Bourdon "Marie". Nur die tontiefste Glocke, der Grand Bourdon, überstand die Zeit. 1856 wurde der Nordturm mit neuen Glocken bestückt.[12]


Bis zum Frühjahr 2012 bestand das Geläut aus fünf Glocken.

Im Südturm befindet sich die 13 Tonnen schwer geschätzte Glocke Emmanuel.
Sie wird als wohlklingendste Glocke Frankreichs gerühmt.

Im Jahre 1685 wurde sie von den drei lothringischen Wandergießern Chapelle, Gillot et Moreau neu gegossen.
Die Glocke erklingt nur zu den höchsten Festtagen, wie Ostern[13], Weihnachten und Pfingsten sowie zum Tod des Papstes und zu besonderen Anlässen.

Im Nordturm hingen die vier Glocken aus dem Jahre 1856, die für das Läuten zu den Messen an Sonn- und Werktagen, zum Angelusläuten um 8, 12 und 19 Uhr und für den Uhrschlag bestimmt waren; auf Denise David schlugen die vollen Stunden.

Im Februar 2012 wurden diese Glocken ausgebaut.[14]

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Nr.
Name
Gussjahr
Gießer, Gussort
Masse
(kg) Schlagton
(HT-1/16) Turm

1 Emmanuel 1685 Lothringische Wandergießer Chapelle, Gillot & Moreau, Paris 13.000 fis0 −6[15] Süd
2 Angélique Françoise 1856 Fonderie Guillaume-Besson, Angers 1.765 cis1 Nord
3 Antoinette Charlotte 1.158 dis1
4 Hyacinte Jeanne 813 eis1
5 Denise David 670 fis1
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Geläut ab 2013
Die neuen Glocken im Kirchenschiff der Kathedrale, Februar 2013
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Die neue Glocke Marie, die im Kirchenschiff ertönt

Im Oktober 2011 wurde bekannt, dass das Geläut von Notre Dame im Zuge der Restaurierung bis zum Jahre 2013 auf insgesamt 10 Glocken erweitert werden sollte, um das Gesamtgeläut der Bedeutung der Kathedrale und den liturgischen Notwendigkeiten anzupassen.[16]

Bemerkenswert ist, dass geplant war, die vier historischen Nordturm-Glocken der Fonderie Guillaume-Besson aus dem Jahr 1856 einzuschmelzen und durch gleichklingende Glocken zu ersetzen.[17] Begründet wurde dies insbesondere mit der schlechteren Qualität des verwendeten Metalls, der schlechten akustischen Qualität und der mangelnden klanglichen Abstimmung dieser Glocken aufeinander. Die zuständige (obere) Denkmalbehörde hatte dem Einschmelzen zugestimmt.[16] Am 20. Februar 2012 wurden diese vier Glocken ausgebaut;[14] am 8. November 2012 wurden sie durch gerichtlichen Beschluss vorerst beschlagnahmt, um die historischen Glocken vor der Einschmelzung zu schützen.[18]

Das neue Geläut wurde in Anlehnung an den Zustand vor Beginn der Revolution disponiert. Klangliches Fundament ist der Grand Bourdon Emmanuel im Südturm, wo ein weiterer Petit Bourdon, der insbesondere auch dazu dienen soll, den Grand Bourdon zu entlasten. Jener wurde mit dem Namen Marie von der Glockengießerei Eijsbouts (Asten, Niederlande) gegossen.

Im Nordturm wurden insgesamt acht neue Glocken aufgehängt, die allesamt von der Glockengießerei Cornille-Havard (Villedieu-les-Poêles, Département Manche) gegossen wurden.[19] Die Namen der neuen Glocken sind mit Blick auf bedeutende Heilige beziehungsweise Personen der Bistumsgeschichte ausgewählt worden. Im August und September 2012 wurden die Glocken Marcel und Étienne sowie Denis, Maurice und Jean-Marie gegossen. Die Glocken wurden am 2. Februar 2013 vom Pariser Erzbischof André Vingt-Trois geweiht. Zum ersten mal läuteten die Glocken am Vorabend des Palmsonntags, dem 23. März 2013 um 17:00 Uhr.[20][21][22]
Nr.[23]
Name
Gussjahr
Gießer, Gussort
Masse (kg)
Durchmesser (mm)
Schlagton
(HT-1/16) Anmerkung
Turm

1 Emmanuel 1685 Lothringische Wandergießer Chapelle, Gillot & Moreau, Paris ≈13.000 2.620 fis0 −6 Sog. Grand Bourdon; Zweitname ist Marie-Thérèse, in Anlehnung an Maria Theresia von Österreich, die die Patenschaft über die Glocke übernahm. Süd
2 Marie 2012 Royal Eijsbouts, Asten 6.023 2.065 gis0 Sog. Petit Bourdon, zu Ehren der Jungfrau Maria;
Name des ersten Bourdon von 1378
3 Gabriel Cornille-Havard, Villedieu-les-Poêles 4.162 1.828 ais0 Zu Ehren des Erzengels Gabriel;
bereits im 15. Jahrhunderts trug die größte Glocke im Nordturm diesen Namen Nord
4 Anne-Geneviève 3.477 1.725 h0 Zu Ehren der Hl. Anna, Mutter der Jungfrau Maria, und der Hl. Geneviève, Patronin der Stadt Paris
5 Denis 2.502 1.536 cis1 Zu Ehren des Hl. Dionysius von Paris, um 250, erster Bischof von Paris, Patron des Bistums
6 Marcel 1.925 1.393 dis1 Zu Ehren des Hl. Marcellus von Paris, neunter Bischof von Paris (Ende des 4. Jahrhunderts)
7 Étienne 1.494 1.267 eis1 Zu Ehren des Hl. Stephanus (erster Märtyrer). Zugleich Name der Vorgängerbasilika von Notre Dame, errichtet ab dem Jahr 690
8 Benoît-Joseph 1.309 1.207 fis1 Zu Ehren des zwischenzeitlich emeritierten Papstes Benedikt XVI. (frz.: Benoît) – Joseph Ratzinger.
9 Maurice 1.011 1.097 gis1 Zur Erinnerung an Maurice de Sully, 72. Bischof von Paris (1160–1196), in dessen Amtszeit mit dem Bau der Kathedrale begonnen wurde
10 Jean-Marie 782 997 ais1 Zur Erinnerung an Kardinal Jean-Marie Lustiger, den 139. Erzbischof von Paris (1981–2005)


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Die Notre-Dame-Schule

Musikgeschichtlich bedeutsam ist die Notre-Dame-Schule (ca. 1160–1250). Ihr Name leitet sich von der Pariser Kathedralkirche her, an der die beiden Hauptvertreter dieser Kompositionsschule, Léonin und Pérotin, als Magister tätig waren.
Besondere Ereignisse

Die Geschichte Notre-Dames spiegelt die Geschichte Frankreichs wieder. Es folgt eine Aufzählung der nennenswerten Ereignisse.
Beisetzungen

In der Kathedrale wurden beigesetzt:

1161: Philipp von Frankreich († 1161), Dechant von St. Martin de Tours, Archidiakon von Paris
1173: Eine Tochter des Königs Philippe-Auguste und seiner nachstehend genannten Ehefrau Isabella von Hennegau
1190: Isabella von Hennegau (Isabelle de Hainaut, * 1170, † 15. März 1190), erste Frau des Königs Philippe-Auguste, starb bei der Geburt der nachstehend genannten Zwillinge im Alter von 20 Jahren
1190: Philipp von Frankreich (* 15. März 1190; † 18. März 1190), Sohn des Königs Philippe-Auguste und seiner Gemahlin Isabella von Hennegau, im Alter von 3 Tagen
1190: Robert von Frankreich (* 15. März 1190; † 18. März 1190), Zwillingsbruder des Vorgenannten, im Alter von 3 Tagen
1415: Ludwig von Valois, Herzog von Guyenne (* 22. Januar 1397 in Paris, † 18. Dezember 1415 daselbst), Sohn des Königs Karls VI. und seiner Gemahlin Isabeau, im Alter von 18 Jahren
1531: das Herz der Luise von Savoyen, Gräfin von Angoulême (11. September 1476 – 22. September 1531), Mutter des Königs Franz I.
1654: Jean-François de Gondi (* 1584; † 21. März 1654 in Paris), erster Erzbischof von Paris
1643: die Eingeweide des Königs Ludwigs XIII.; die Herzbestattung erfolgte im Kloster Couvent des Grands-Jésuites (Kirche Saint-Paul-Saint-Louis)
1643: Jean Baptiste Budes von Guébriant (* 1602 in Plessis-Budes; † 24. November 1643 in Rottweil) war ein Marschall von Frankreich.
1715: die Eingeweide des Königs Ludwigs XIV.; die Herzbestattung erfolgte im Kloster Couvent des Grands-Jésuites (Kirche Saint-Paul-Saint-Louis)
1807: Napoléon Charles Bonaparte (* 10. Oktober 1802 in Paris; † 4. Mai 1807 in Den Haag) Sohn von Hortense und Louis Bonaparte, Königin und König von Holland, Neffe von Napolèon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, und Enkel Josèphine de Beauharnais, Kaiserin der Franzosen
1808: Jean-Baptiste de Belloy (* 9. Oktober 1709 in Morangles, Dép. Oise; † 10. Juni 1808 in Paris), Erzbischof von Paris und Kardinal

Krönungen:

Während die französischen Könige traditionell in der Kathedrale Notre-Dame in Reims gekrönt wurden, ließ sich der zehnjährige englische König Heinrich VI. während des Hundertjährigen Krieges 1431 in Notre-Dame de Paris zum König von Frankreich krönen.
Napoléon Bonaparte krönte sich am 2. Dezember 1804 in Anwesenheit des Papstes Pius VII. selbst zum Kaiser der Franzosen, seine Frau Joséphine krönte er zur Kaiserin.

Nennenswerte Trauungen:

1558: Trauung des künftigen Franz II. und der jungen Maria Stuart
1572: Trauung des künftigen Heinrichs IV. und der Margarete von Valois; die Segnung erfolgte unter dem Portal, da der reformierte Bräutigam die Kathedrale nicht betreten wollte, folglich auch nicht an der anschließend im Inneren abgehaltenen Brautmesse teilnahm. Der Zeremonie ganz fern blieben die Magistrate des Pariser Parlementes, die diese gemischtkonfessionelle Verbindung, für die übrigens noch kein Dispens vorlag, kategorisch ablehnten.[24]
1816: Trauung des Charles-Ferdinand, Herzog von Berry (Sohn des späteren Karls X.) und der Maria Karolina von Neapel-Sizilien
1853: Trauung Napoléons III. mit Eugénie de Montijo

Sonstige historische Ereignisse:

1239: vorübergehende Einlagerung der Dornenkrone durch Ludwig IX. bis zur Fertigstellung der Sainte-Chapelle
1302: erstmalige Einberufung der Generalstände durch Philipp IV., den Schönen
1455: Eröffnung des Revisionsprozesses um Johanna von Orléans
1944: Verhinderung der vor dem Abzug der deutschen Besatzungstruppen aus Paris geplanten Sprengung zahlreicher Pariser Gebäude durch General Dietrich von Choltitz

Domvorplatz:

Am 3. September 2006 wurde der Domvorplatz „Parvis de Notre-Dame“ aufgrund des großen historischen Beitrages von Papst Johannes Paul II. feierlich in Parvis de Notre-Dame - place Jean Paul II umbenannt. Dies hatte der Pariser Oberbürgermeister Bertrand Delanoë im April 2006 trotz heftiger Proteste oppositioneller politischer Gruppen, z. B. Les Verts, die auf die Wahrung des Prinzips der Laizität des Staates hinwiesen, im Stadtparlament durchgesetzt.
„Kilomètre zéro“, Fundamentalpunkt Frankreichs vor dem Haupteingang der Kathedrale

Frankreichs kilomètre zéro (Kilometer Null), der Referenzpunkt für die Entfernungsangaben z. B. der nach Paris führenden Autobahnen, liegt auf dem Platz vor der Kathedrale.




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Literatur

Dieter Kimpel, Robert Suckale: Die gotische Architektur in Frankreich 1130–1270. München, Hirmer Verlag 1985, ISBN 3-7774-4040-X (S. 148–162, 410–421, 527–528)
Pascal Tonazzi: Florilège de Notre-Dame de Paris (anthologie). Paris, Editions Arléa 2007, ISBN 2-86959-795-9
André Trintignac, Marie-Jeanne Coloni: Découvrir Notre-Dame de Paris, Editions du Cerf, 1984 Paris, ISBN 2-204-02087-7
Alain Erlande-Brandenburg, Photographs by Caroline Rose: Notre-Dame de Paris. New York 1999, Abradale Press – Harry N. Abrams Inc, ISBN 0-8109-8179-



Einzelnachweise
Notre-Dame von Süden

↑ Nußbaum, Norbert/Sabine Lepsky: Das gotische Gewölbe. Die Geschichte seiner Form und Konstruktion. München 1999 und Darmstadt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1999, S. 77.
↑ Koch, Wilfried: Baustilkunde. Das große Standardwerk zur europäischen Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. München 1994, S. 47.
↑ Binding, Günther: Was ist Gotik? Eine Analyse der gotischen Kirchen in Frankreich, England und Deutschland 1140–1350. Darmstadt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2000, S. 107.
↑ Brooke, Christopher: Die Kathedrale in der mittelalterlichen Gesellschaft. In: Swaan, Wim: Die großen Kathedralen. Köln 1969, S. 61.
↑ Jean Touret – Sculpteur – Vie et oeuvres
↑ Jean-Claude Guidarini: CD-Booklet zu "Recital à Notre-Dame, siehe Discographie; Günter Lade: Die Orgel der Kathedrale von Notre-Dame in Paris, Lochau: 1997, Monographie (leider unvollendet).
↑ Umfassende Informationen zur Günter Lade: Die große Orgel von Notre-Dame, Kurzabriss.
↑ Zur Disposition seit 1992
↑ Informationen zur Chororgel
↑ Nähere Informationen zur Die Orgeln der Kathedrale Notre-Dame (französisch und englisch).
↑ Vgl. die Historische Aufstellung der Organisten auf der Website der Kathedrale (französisch)
↑ Informationen zur Geschichte der Glocken (französisch)
↑ Vollgeläut zu Ostern, beginnend mit Emmanuel (10:02) auf YouTube.
↑ a b Neues vom Glockenprojekt der Kathedrale Notre-Dame de Paris.
↑ Gerhard Hoffs: Glocken katholischer Kirchen Kölns, S. 43, PDF-Datei
↑ a b Glockenprojekt (französisch).
↑ Neue Glocken für die Kathedrale Notre-Dame de Paris.
↑ Der Kampf um die Erhaltung der historischen Glocken von Notre Dame de Paris.
↑ Simulation des neuen Geläuts (MP3; 5,4 MB).
↑ Informationen auf der Website der Glockengießerei Cornille-Havard
http://www.tagesschau.de (23. März 2013)
↑ Sonnerie des 8 cloches et des 2 bourdons de Notre Dame de Paris auf YouTube.
↑ Sonnerie des nouvelles cloches de Notre Dame de Paris
↑ herodote.net: Renaissance et Réforme: 24 août 1572: Massacre de la Saint-Barthélemy à Paris



Code:
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_Notre-Dame_de_Paris/16. April 2013 um 23:12 Uh/Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
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Zum Schluss noch ein Blick aus den Turmfenstern ueber Paris:

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Paris_12

Ganz im Hintergrund erkennt man den Monmartre mit der Kirche Sacre Ceur:

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Paris_17







Und hier verschwindet am linken Rand die Silhouette des Eifelturmes im Dunst:

Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Paris_13

wie geschrieben, das sind noch alte Analogfotos, aus dem Fotoalbum gescannt...



........eine typische Szene vom Monmartre..ich weiss nicht ob das Flair auch heute noch so unbekuemmert und ungezwungen ist?



Mal einen Dom bauen..oder Kathedrale.. Paris_18

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